Trainerausbildung bei Horst Becker
Im Zentrum steht das Pferd mit dem einzelnen Reiter
Information über ein neues Ausbildungsangebot
Aktuell fluten viele neue Ausbildungsphilosophien den Markt und das alte, ehrliche und unspektakuläre Wissen droht verloren zu gehen. Dabei ist gerade das dressurmässige, bodenständige Arbeiten mit dem Pferd beim klassischen, traditionellen Reiten für die Ausbildung eines Pferdes so wertvoll.
Die zur klassischen Tradition gehörenden handwerklichen Details und Philosophien bilden eine starke Grundlage, welche immer wieder gefestigt werden sollte. Und statt dass sich der Trainer von Lektion zu Lektion hangelt, sollte er die aus dem Basiswissen gewonnen Erkenntnisse auf das jeweilige Pferd/Reiter-Paar individuell anwenden. Jedes Pferd – auch das Freizeitpferd – soll als Athlet gesehen werden, welches in der Basis gut trainiert sein muss, damit es gesund bleiben kann.
Wissens-Übertragung
Selber hatte Horst Becker das Glück, bei damals alten Meistern ihrer Zunft zu lernen und dieses Wissen, verbunden mit über 30 Jahren persönlicher Erfahrung, in die heutige Zeit zu übertragen.
Alte klassische Dressur ins Heute übertragen und mit heutigem Wissen ergänzt
Nach seinem Dafürhalten gibt es in der heutigen Reiterei zu viele Extreme in der Ausbildung von Reiter und Pferd. Oft wird hinter verschlossener Tür mit einer unglaublichen Brutalität trainiert, nach außen hingegen das heilige, rosarote Bild des partnerschaftlichen Miteinanders propagiert.
Außerdem scheint es in Mode gekommen zu sein, einzelne Aspekte der Ausbildung herauszugreifen, diese völlig aus dem Zusammenhang zu reißen und so aufzubauen, dass man damit gut polarisieren kann. Es werden beinahe sektenhafte Glaubensgemeinschaften gegründet, in denen schnell der Fokus auf das Wichtigste, nämlich das Pferd und seine Bedürfnisse, verlorengeht. An dessen Stelle treten polarisierende Dogmen.
Orientierungsleitlinien statt Dogmen
Nach Ansicht von Horst Becker darf es in der Reiterei nie darum gehen, sich als Trainer irgendwelche Dogmen auf die Fahne zu schreiben und alle Pferde nur noch stumpf nach diesem System zu arbeiten. Eine Ausbildung darf sich auch nicht an einer Philosophie orientieren und deren polarisierende Themen nicht die Ausrichtung und den Weg der Ausbildung bestimmen.
Stattdessen soll das Pferd, die einzelne Kreatur mit dem einzelnen Reiter, als Dogma gesehen werden. Die Theorie und die Philosophie können Orientierungsleitlinien sein als Basiswissen zum Verständnis um die Strukturen, Energien und Mechanismen der Reiterei.
Im täglichen Training spielt das praxisorientierte Können eine Rolle, ausgerichtet am jeweiligen Pferd und seinem Reiter. Genau das ist für mich die Faszination des Coachings, unabhängig davon, ob ich einen Reiter mit seinem Pferd unterrichte oder ein Ausbildungspferd im heimischen Stall trainiere.
Schon in der Wiener Hofreitschule war die Lehre nicht aufgeschrieben. Es gab eine riesige Bibliothek, um eine große Bandbreite theoretischen Wissens vorzuhalten, aber in der Praxis wurde das Wissen von Generation zu Generation mündlich in der Reithalle weitergegeben und von jeder Generation überarbeitet, neu interpretiert und präsentiert. So konnte jeder Reiter aus dem enormen Wissen profitieren, musste es aber für sich selbst überarbeiten, um sein eigenes Reiten zu entwickeln.
Und genau das soll das Prinzip der Trainingsausbildung bei Horst Becker sein!
Das erste Motto ist dabei die immerwährende Harmonie in der Bewegung
Pferd und Reiter in gemeinsamer Balance, um daraus in einem harmonischen Takt locker und zufrieden arbeiten zu können.
Horst Becker: "Meine Aufgabe ist es, das Reiten des einzelnen Reiters / Trainers weiterzuentwickeln und ihm eben nicht mein Reiten beizubringen, sondern die Individuen in ihrem Reiten zu fördern. Genau das werde ich mit den Studenten in der Trainerakademie zur Grundphilosophie machen. Die Studenten sollen lernen, sich gegenseitig zu unterstützen und zu trainieren, aber immer mit dem Fokus, das eigene System weiterzuentwickeln und aus der Trainerposition heraus zu unterstützen."
Die HB–Akademie
Die HB-Akademie wird eine Ausbildung im Workshop-Charakter sein: "Über 30 Jahre Trainingserfahrung können natürlich nicht einfach per USB Stick eingespeist werden. Ich bin überzeugt davon, dass sich jeder sein Reiten und sein Coachen selbst erarbeiten und entwickeln muss. Daher wird die Ausbildung zum HB-Trainer stilübergreifend aufgestellt sein. Sie ist somit kompatibel mit allen traditionellen und heute üblichen Ausbildungswegen und Reitrichtungen. Deswegen muss diese Trainer-Ausbildung einen Workshop-Charakter haben, so dass die Vorträge im Seminarraum der Orientierung dienen, aber das Wissen und das Können in der Praxis entwickelt wird."
Immer offen sein für alle Stilrichtungen der Reiterei….
Die Praxis soll der Schwerpunkt sein. Die Ausbildung findet in zwei Stufen statt.
HB-Classic-Trainer – Basic 1 –
- Diese erste Ausbildungsstufe soll in erster Linie Quereinsteigern die Möglichkeit bieten, als Trainer zu starten. Voraussetzung sind mindestens 15 Jahre Erfahrung rund ums Pferd, außerdem ist ein Bewerbungsvideo in der Bodenarbeit und ein Bewerbungsvideo unter dem Sattel Pflicht.
HB-Classic-Trainer – Professional –
- Diese Stufe baut auf dem Basis -Trainer auf und beinhaltet weiterführende Module. Außerdem steht sie (ohne vorheriger Absolvierung der Stufe 1) Inhabern des traditionellen Trainerscheins A und B, sowie Bereitern oder gelernten Pferdewirten offen.
Anmeldung
Der erste Ausbildungsgang in Lüneburg startet im November 2021. Ein weiterer Ausbildungsgang wird in der Schweiz und in den Niederlanden angeboten. Voraussichtlicher Start 2022.
Wenn Du daran teilnehmen möchtest, senden bitte folgende Unterlagen an Horst Becker:
- Vita
- Bodenarbeitsvideo
- Reitvideo mit demjenigen Pferd, mit welchem Sie die Ausbildung absolvieren möchten
Anschliessend werden im persönlichen Gespräch mit Horst Becker die Ziele Deiner Ausbildung festgelegt.
Ausbildungsplan
Neben den Pflichtmodulen 1-6 müssen aus insgesamt 15 Modulen mindestens 6 weitere Module ausgewählt und absolviert werden. Dazu kommen im Minimum 30 Stunden Training am Boden oder unter dem Sattel an den Praxistagen.
Alle zwei Monate bringt jeder Trainer sein eigenes Pferd mit, so dass während eines Kurses immer jeweils 6 Pferde vor Ort sind. Bei Bedarf werden weitere Pferde vom Stall gestellt.
In 10 Modulen sind 2 intensive Praxistage am Boden oder unter dem Sattel vorgesehen, sowie 2 x 2 weitere reine Praxis-Trainingstage als Puffer. Weitere Praxis-Trainings werden bei Bedarf eingeplant.
- Unterricht: Für jedes Modul steht ein Ausbildungsmonat zur Verfügung. Der Unterrichtsstoff wird an einem Wochenende (Samstag und Sonntag) vermittelt.
- Intensivtraining: Es folgen zwei Intensivtrainingstage (Donnerstag und Freitag) in kleiner Gruppe (max. 6 Teilnehmer).
Abschluss
Die Prüfung ist das Pferd
In dieser Ausbildung wird grössten Wert darauf gelegt, dass der Unterricht praxisnah erfolgt. Die Rückmeldung darüber, ob der Unterrichtsstoff verstanden wurde und korrekt umgesetzt werden kann, erfolgt durch das Pferd.